Eine Aufstellung passiert ja nicht einfach so. Sie muss angestoßen werden; Menschen müssen explizit dafür zusammenkommen und nach bestimmten Regeln miteinander interagieren. Wenn niemand in einer Gruppe von Menschen diese Regeln und das Vorgehen kennt, wird sich vermutlich auch keine Aufstellung ergeben.
Es braucht also ganz offensichtlich eine Anleitung, eine Absprache über das Vorgehen und Erläuterungen an die Beteiligten, welchen Beitrag sie wie leisten können und sollten.
In diesem Sinne sollten Aufstellungen 'geleitet' werden. Zugleich ist es definitiv nicht die Aufgabe eines 'Aufstellungsleiters' bzw. einer 'Aufstellungsleiterin', die Aufstellung irgendwo hinzuführen, ein bestimmtes, gern gesehenes oder erwünschtes Ergebnis zu produzieren und gewissermaßen dafür zu sorgen, dass sich die ganze Arbeit für den Klienten bzw. die Klientin lohnt.
Die Leitungsaufgabe kann nach unserer Erfahrung sowohl extrem zurückhaltend als auch klar und direktiv ausgeübt werden, ohne dabei im Sinn zu haben, etwas ganz bestimmtes zum Vorschein bringen zu wollen. Manchmal ist es wichtig, einer Aufstellung Impulse zu geben, Grenzen aufzuzeigen oder bestimmte Bewegungen zu initiieren, um Optionen und Entwicklungen deutlich zu machen. Manchmal ist es viel wichtiger, Ruhe und Zeit zu geben, eine Konstellation wirklich zu spüren.
Wir sprechen lieber von Begleitung einer Aufstellung als von deren Leitung. Der Begriff lässt eher die ganze Bandbreite der Interventionsmöglichkeiten zu, die wir in unserer Arbeit nutzen können.
Interessant könnte sein, dazu auch unter dem Buchstaben 'P' im Alphabet der Aufstellungsarbeit nachzulesen ...