Berufliche Orientierung

Für das berufliche Leben und die berufliche Entwicklung gibt es sehr unterschiedliche Konzepte und Vorstellungen. Manche Menschen suchen nach Sicherheit und Beständigkeit, andere nach Veränderung und Flexibilität. Die oder der Eine möchte Karriere machen und in einer großen Organisation maßgebliche Funktionen ausüben, andere möchten selbständig sein oder in einem kleinen Team etwas bewegen. Dazu kommen noch die unterschiedlichsten Inhalte, Themen und Aufgaben, mit denen man sich beruflich beschäftigen und für oder gegen die man sich entscheiden kann.

Mit Schule, Ausbildung und/oder Studium beginnen die Weichenstellungen, die sich durch das Leben ziehen und immer wieder Reflexion und Entscheidung verlangen.

Und in den beruflichen Kontexten, in denen wir arbeiten, ergeben sich immer wieder neue Herausforderungen und schwierige Situationen, die uns auch persönlich berühren. Sie zeigen uns unsere Grenzen auf und machen deutlich, wie wir auch in beruflichen Settings unseren persönlichen Mustern folgen.

Schule, Ausbildung, Studium

In der langen Lebenszeit, in der wir uns bilden und ausbilden, in der wir Talente und Neigungen entdecken und ihnen folgen oder sie übersehen und vernachlässigen können, stecken sehr viele Möglichkeiten, unserem Leben Impulse zu geben und Weichen zu stellen. Immer wieder kommen hier Fragen auf: Was passt zu mir, womit fühle ich mich wohl? Welche Ausrichtung will ich wählen? Welche Schwerpunkte will ich setzen?

Es ist wichtig, sich diesen Fragen zu stellen. Zugleich findet die klassische Schul-, Studien- und Bildungsberatung oft nicht den tieferen Zugang zum Zusammenspiel zwischen der Persönlichkeit, den grundlegenden Neigungen und den emotionalen Bedürfnissen einerseits und den Bildungs- und Berufsoptionen, die sich bieten, andererseits.

Die sehr persönliche Auseinandersetzung mit dem eigenen Bildungs- und Ausbildungsweg ist von großer Bedeutung, um die Weichen richtig zu stellen. Das eine ist die sachliche Betrachtung von Chancen und Perspektiven, die mit bestimmten Ausbildungen verbunden sind. Wir sind es gewohnt, diese Seite in Augenschein zu nehmen und häufig auch zu betonen. Die andere Seite, die der persönlichen Neigungen, der emotionalen Verbundenheit mit bestimmten Themen, Ausbildungen und beruflichen Optionen, angemessen in die Betrachtung und Bewertung zu integrieren, vernachlässigen wir leicht. Es ist oft auch viel schwerer, dazu ein klares Bild zu bekommen.

Aufstellungen können helfen, gerade in diese Perspektive einzutreten und zu spüren, wofür das Herz schlägt.

Welcher Job passt zu mir?

Die Bewerbungssituation ist bestimmt von der Perspektive: Bin ich die oder der Richtige für einen Job? Erfülle ich die Anforderungen? Werde ich erfolgreich sein? Es ist der Blickwinkel der Integrations- und Leistungsfähigkeit eines Menschen in einem beruflichen Umfeld. Dieser Blick verschärft sich immer dann und dominiert häufig, wenn Jobs knapp und begehrt sind.

Die andere Perspektive heißt: Passt ein Job zu mir? Bietet mit eine Aufgabe Entfaltungs- und Entwicklungsmöglichkeiten? Kann ich mich darin verwirklichen? Für das eigene Wohlbefinden und für die Entfaltung der eigenen Kräfte und Potenziale sind diese Fragen häufig viel wichtiger.

In Aufstellungen zur beruflichen Orientierung und zur Berufswahl schauen wir darauf, welche Möglichkeiten zur Entfaltung mir eine bestimmte berufliche Perspektive bietet, was mich dazu motiviert, einen bestimmten Job anzustreben. Wir hinterfragen die Motive, klären auf, in welchem Maß eigene innere Talente und Bedürfnisse berührt sind und wie sehr äußere Einflüsse, gelernte Bewertungsmuster und übernommene Zielvorstellungen mich bestimmen.

Berufliche Herausforderungen und Schwierigkeiten

Wir investieren sehr viel Zeit, Kraft und Emotion in die Ausübung unseres Berufs. Für viele Menschen ist beruflicher Erfolg die wesentliche Quelle für Anerkennung und Bestätigung. Erfolgreich zu sein, ist den meisten von uns wichtig. Hindernisse und Schwierigkeiten auf dem Weg zum Erfolg können sehr belastend sein.

Die sozialen Beziehungen, die sich aus dem Job ergeben und die ihn oft maßgeblich bestimmen, stellen große Herausforderungen an uns und sind oft schwierig zu gestalten und zu steuern. Distanz zu den Kolleginnen und Kollegen oder Konflikte mit anderen Menschen im Beruflseben können bedrohlich sein und unser Wohlbefinden massiv beeinträchtigen.

Neue Anforderungen und Aufgaben, der Umgang mit neuen Arbeitsmethoden und Techniken können uns vor ungeahnte Schwierigkeiten stellen. Zugleich ist die erforderliche Entwicklung und Bewältigung eine zentrale Voraussetzung dafür, voranzukommen oder zumindest im Job bleiben zu können.

Es gibt unzählige, sehr unterschiedliche Herausforderungen und Schwierigkeiten, denen wir im Beruflseben begegnen können. Vielfach können wir sie im Kontext, in dem sie entstehen, nur schwer ansprechen, ohne Gefahr zu laufen, uns bloßzustellen.

Ein erster Schritt der tiefen, persönlichen  Auseinandersetzung mit solchen Situationen kann eine Aufstellung sein. Sie ermöglicht es, sich in Ruhe und differenziert die Dynamik anzuschauen, in der ich stecke, die Beziehungen zu klären und die emotionale Betroffenheit besser zu verstehen. Sie kann auch Lösungen aufzeigen und nächste Schritte deutlich machen.

nach oben